Bin noch ganz aufgelöst und verheult nach meinem Besuch im UXO-Center. Bis heute wusste ich noch nicht einmal, für was diese Abkürzung steht: Unexploded Ordnance (Bombenblindgänger).

Sprengkörper aller Art, Napalm und Streubomben

Was hat die „zivilisierte Welt“ diesem friedliebenden, naturverbundenen Volk nur angetan! Mehr als 2 Millionen Tonnen Sprengkörper sind in 9 Jahren auf das kleine Land abgeworfen worden, 30% davon sind nicht detoniert! ich kann es gar nicht verkraften, welcher Gefahr Kinder und Menschen in den Dörfern noch heute ausgesetzt sind… bei ganz alltäglichen Arbeiten wie Land umgraben, Feuer machen oder jagen. Und welche fatalen Konsequenzen eine UXO-Explosion neben der Verletzung, dauerhaften körperlichen umd seelichen Behinderung und der schlechten medizinischen Versorgung hat: nicht vollwertig arbeiten zu können bedeutet kein Einkommen, keine Schule und schlimmstenfalls kein Essen auf dem Tisch. Das kleine Museum hat im Lonely Planet keinen Stern bekommen, ich finde aber, der Besuch ist ein absolutes Muss. Es wird auch die aufwändige Suche und absichtliche Zündung der noch überall verstreuten Sprengkörper beschrieben. Wen es interessiert: uxolaos.org

Es war sicherlich das bewegenste Erlebnis heute. Das kleine Ethnikmuseum ist ganz liebenswert, da man hier die traditionellen, kunstfertigen Festgewänder der vier Hauptvolksgruppen (Lao, Akha, Hmong und Khmu -auch Khamu oder Khmmu geschrieben) bestaunen kann.

Hatte ich schon erwähnt, dass es hier unglaublich schöne, farbenfrohe Handwerkskunst zu Spottpreisen zu kaufen gibt? Warum nur habe ich mir so unsinnig viele Klamotten mitgebracht?! Nach einer Woche ist mein tragbarer Kleiderschrank bereits um vier Hosen, zwei Kleider und einen Rock umfangreicher.

Dabei gäbe es auch noch wunderhübsche Tücher, bestickte Taschen, Decken, Bilder, Lampen aus Sa-Papier, Flechtkörbe, Lao Kaffee und Tee und … nicht zu vergessen diesen unsäglichen Whiskey mit eingelegten Schlangen, Skorpionen, Schildkröten. Ab sofort sollte ich um jeden Markt einen großen Bogen machen.

Der Ausflug zu den Pak Ou Höhlen am Vormittag war wieder mehr das Touri-Programm. Mit dem Langboot sind wir zwei Stunden den Mekong raufgeschippert. Hätte vermutet, dass am und im Fluss mehr los ist. Schließlich ist er die Lebensader Laos‘. War aber alles ganz gemächlich und obwohl nicht sonderlich spektakulär, doch schön.

Morgen sitze ich größtenteils im Bus Richtung Vang Vieng. Hostel ist schon gebucht, was auch – zumindest in der günstigeren Preiskategorie – absolut empfehlenswert ist.