ELEFANTEN BRAUCHEN KEIN AYURVEDA

Für den Nachmittag haben wir mit unserem Hotelbesitzer eine Rundfahrt mit dem Tuk-Tuk vereinbart. Wir fahren wieder einmal ohne Orientierung kreuz und quer. Zu Sigiriya gehören wohl 35 kleine Weiler. Hier stehen zum Teil noch Häuschen aus Lehm. Wirklich beeindruckend ist der Ausblick auf Pidurangala und Sigiriya Rock über diesen See.

Aufs Baden verzichten wir vorsichtshalber lieber, auch wenn die Singhalesen das mit Wonne tun.

Nachdem der ATM des Nachbarortes uns wieder mal kein Geld ausspucken will,  fahren wir bis nach Habarana zum ATM der Commercial Bank. Hier empfiehlt uns unser Hotel-Chef und Fahrer eine Ayurveda-Massage. Wir vermuten zwar,  dass er überall Provision kassiert,  aber wir wollen auch nicht unfreundlich sein und schauen uns das Spa an. Die Bildchen schauen gut aus, die Massagedamen sauber und vertrauenserweckend. Nur ist gerade kein Termin frei. Zum Glück!!! Denn die Wartezeit überbrücken wir mit einer Fahrt auf der Straße nach Trincomalee, an der sich immer wieder mal wilde Elefanten  zum Grasen aufhalten. Und siehe da…

Kein Wildpark,  kein Eintritt, keine Safari und trotzdem neun Elefanten aus nächster Nähe. Einfach nur genial!!

Nach diesem aufregenden Erlebnis geben wir uns gerne dem Ayurveda-Treatment hin. Als wir jedoch die Behandlungsräume des Spas betreten, müssen wir beide schlucken. Aha, hier sollen wir uns also der Wellness hingeben und abschalten?! Stellt euch die Räumlichkeiten mal ungefähr wie eine Gefängniszelle mit Betonwänden und Kunstleder-Pritsche vor. Okay, die Wände sind in meiner Lieblingsfarbe Maigrün gestrichen. Allerdings lenkt die Farbe weder von den Stockflecken, noch von den bewohnten Spinnweben ab. Dass es hier im ländlichen Sri Lanka keine Zimmerdecken gibt, sondern Wellblech mit Luftzirkulation, trägt auch nichts Positives zur Raumatmosphäre bei. Jetzt ist wieder der Zeitpunkt gekommen: Augen zu und durch! Und wenn man sich dann noch nackert auf einen – wer weiß von wem benutzten – Plastikhocker setzen muss, dann muss man halt auch noch die Arschbacken zusammen kneifen. Allen äußeren Umständen zum Trotz ist die Massage mit Kräuterölen kräftig und wohltuend. Als wir das Etablissement verlassen, ist es bereits dunkel und wir sind hungrig.

Wir sehen zwar aus wie eingelegte Ölsardinen, aber der Hunger geht vor. Unser Chauffeur empfiehlt uns die Bird“s Villa gleich ums Eck. Alle  von uns anvisierten Restaurants sind schlecht… oder zahlen keine Provision?! Doch was dann folgt ist der blanke Horror. Wir sind die einzigen Gäste auf der Veranda, mit ein Grund, warum sich alle Moskitos und Mücken auf uns stürzen. Ein Analphabet lässt sich viermal unsere Bestellung bestätigen, dann erscheint eine behinderte Oma mit immensem Unterkieferschiefstand und nuschelt etwas von „kein Koch, went out und wird scho“. Aber nix wird! Nicoles Essen ist ungenießbar und beide vegetarischen Gerichte enthalten eindeutig zu viele Hühnerknochen. Spätestens jetzt reißt uns der Geduldsfaden. Wir zahlen unsere Getränke und wechseln das Lokal. Im Ahinda Restaurant findet dieser aufregende Tag doch noch einen gemütlichen Ausklang.

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