Da kann ich ja ganz entspannt in den Urlaub fliegen: die Deutschen sind raus bei der WM und der Bade-Radl-Wander-Sommer war schon im Juni bei uns.

Morgen, 30. Juni 2018, geht es los nach … Bishkek!! Bishkek ist die Hauptstadt meines diesjährigen Reiseziels. Schon mal gehört? Nein, dann vielleicht von Kirgisien, oder Kirgistan, oder Kirgisistan oder Kyrgyzstan?

Ja, so verwirrend wie der Landesname, so variantenreich sind auch alle anderen Bezeichnungen in Kirgistan, je nachdem ob die Übersetzung aus dem Kyrillischen phonetisch, ins Russische oder auch mittlerweile ins Englische erfolgt. Das macht schon die Recherche im Internet spannend: der See heißt zum Beispiel Kol, Köl, Kul oder auch Kel. Und sicher wird auch die Verständigung eine Herausforderung und verlangt nach kreativen Hand-und-Fuß-Erläuterungen. Die Landessprachen sind Kirgisisch und Russisch. Nur mit den gelernten Buchstaben des russischen Alphabets werde ich wohl nicht weit kommen und hoffe, dass die im aufblühenden Tourismus engagierten, jungen Kirgisen in Englisch fit sind.

Nachdem das Land touristisch noch nicht bis in die Tiefen erschlossen ist, freue ich mich sehr, mit meiner Nichte Lea eine Reisebegleiterin an meiner Seite zu haben, die sich mit mir in das Abenteuer und in alle Unwägbarkeiten dieser Reise stürzt. Unser gemeinsamer Startpunkt ist morgen Abend in Istanbul.

Damit ihr nun wisst, wo wir uns die nächsten drei Wochen rumtreiben, habe ich hier eine Landkarte für euch:

Die Reiseplanung ist ja noch sehr vage. Auf jeden Fall bereisen wir hauptsächlich den Nordosten des Landes. Südlichste Ziele werden je nach Wetterlage und Möglichkeiten Naryn, die Karawanserei Tash Rabat und der Gebirgssee Kel Suu in der Grenzregion zu China sein. Danach geht es zum zweitgrößten Gebirgssee der Welt – nach dem Titicacasee, den ich letztes Jahr besucht habe – dem Issyk-Kul. Am Issyk-Kul-Südufer weiter Richtung Osten nach Karakol und Jyrgalan. Die Höhen und damit auch die Temperaturen variieren von 800 m und 25-35°C in Bishkek bis zu möglichen nächtlichen Graden um den Gefrierpunkt auf den Sommerweiden (Syrten) auf über 3000 m in den Ausläufern des Tien Shan Gebirges (Himmelsgebirge).

Das klingt ganz nach einer plausiblen Erklärung, warum mein Backpack von Jahr zu Jahr schwerer wird: dieses Mal bin ich bei satten 16,5 kg plus Handgepäck! Es könnte aber auch am Alter liegen, wenn man in der Abgeschiedenheit der kirgisischen Berge für jedes Zipperlein und Wehwehchen gerüstet sein will 😉

Pack ma’s!! Hasi sitzt natürlich auch schon in den Startlöchern: