HEISSES PFLASTER BISHKEK

Unser Hostel liegt ganz zentral auf dem Tschuj-Prospekt (oder auch Chuy- Avenue), der Prachtstraße von Bishkek.

Nach einem spärlichen Frühstück laufen wir mit unserer geschenkten SIM-Karte erst einmal zu einem O!-Laden. Überraschenderweise haben in Kirgistan die Geschäfte 7 Tage offen. Perfekt! Auch die Internet-Aktivierung für die nächsten drei Wochen für 300 SOM (3,80 €) läuft völlig unproblematisch.

Danach flanieren wir bei schon jetzt warmen Temperaturen die sonntäglich-ruhigen Allee-Bürgersteige am Tschuj-Prospekt entlang. Rechter und linker Hand des Boulevards wechseln sich sowjetische Protzbauten und mächtige VIP-Statuen gegeneinander ab.

Das weiße Haus mit dem kirgisischen Regierungssitz:

Der bedeutendste Platz der Stadt, der Ala-Too Platz. Auf der einen Seite das große Nationalmuseum mit Manas-Reiterstandbild, kirgisischer Flagge und Wache:

… auf der anderen Seite ministeriale Gebäude mit der Statue des Dichters  Tschingis Aitmatov

Bei der Riesenrad- Rundfahrt im Panfilow-Park erhaschen wir auch Blicke auf die schneebedeckten Berge des kirgisischen Ala-Too:

Trotz der gewaltigen Ablenkung links und rechts des Prachtboulevards ist es empfehlenswert, beim Bummeln stets prüfende Blicke auf Bürgersteig und Straße zu werfen, um nicht Opfer der unzähligen Schlaglöcher, Wasserrinnen und ungesicherten Baustellen zu werden. Die Glanzzeiten sind in Bishkek schon lange vorbei und darüber kann auch die ein oder andere polierte Fassade nicht hinweg täuschen. Ganz davon abgesehen, erwärmen die kühlen Prunkbauten der Sowjetzeit mit ihrem Grabplatten-Charme nicht unser Herz. Wie zum Ausgleich spenden dagegen die unzähligen großen Bäume in Alleen und Parks Trost für die Seele und Schatten gegen die Hitze bei 33°.

Das Bishkeker Hauptpostamt – witzig dieser deutsche Name! – hätte auch mal eine Überholung nötig. Nach drei Anläufen finden wir in der heruntergekommenen Bude auch den Weg zur Amtsstube, wo es die Briefmarken für Europa gibt.

Wir schaffen es bis zum ZUM Kaufhaus, in dem wir noch fix die Souvenirabteilung im oberen Stockwerk begutachten. Oh ja, das kirgisische Kunsthandwerk ist bunt, hochwertig verarbeitet und verlockend.

Inzwischen sind unsere Beine vom schwül-heißen Pflasterlauf bei über 30° ganz schön schwer. Aber der Osh-Bazar ganz am anderen Ende der Stadt will auch noch von uns entdeckt werden. Also, nicht jammern und trödeln …

Gegen andere Märkte ist der Osh-Bazar wenig spektakulär. Das Angebot des grünen Marktes deckt sich mit den unseren im Supermarkt. Es gibt wenig Neues zu entdecken, aber das Farbenspiel der Auslage ist trotzdem eine Augenweide.

Besonders appetitlich präsentiert sich das Nan-Brot, von dem wir auch gleich eine Kostprobe mitnehmen, genauso wie von den Nuss- und Trockenobst-Variationen.

Nicht bunt, aber ebenfalls eine beliebte Spezialität der Kirgisen sind diese getrockneten Joghurtbällchen Kurut.

Das Straßen- und Häusergewirr des Osh-Marktes ist mehr als verwirrend. In einer abgelegenen Ecke entdecken wir eine Garküche, die von Einheimischen gut besucht sehr einladend auf uns wirkt. Kurzerhand entscheiden Lea und ich, hier einzukehren und unsere erste kirgisische Mahlzeit zu uns zu nehmen.

Die Speisekarte ist nur auf Russisch, aber dank unserer überschaubaren Kenntnissen, können wir die Speisen einigermaßen deuten. Bershbarmak, das steht fest, wollen wir beide nicht, auch wenn es die Leibspeise der Kirgisen ist. Zum einen wird es meist mit Hammelfleisch zubereitet, zum anderen sieht aus, als hätte es schon jemand gegessen. Aber unsere Entscheidung wird von der adretten Bedienung erleichtert, indem sich die 12  Gerichte der Menükarte auf nur noch zwei vorhandene reduzieren. Der gleichen Reduktion fallen die Getränke zum Opfer.  Keine Cola, keine Limo, nur Eistee oder … Chai. Die Bestellung lautet also: Manti gedämpft, Manti gebraten und zweimal Chai. So lecker wie es aussieht hat es auch geschmeckt!!

Wir beide sind nach diesem Mahl pappsatt und das für sage und schreibe 1,40 € pro Person. Wenn es so weitergeht, reichen uns die von Oma überlassenen Tut-euch-mal-was-Gutes-50 € für die nächsten 14 Tage!

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