Wir sind begeistert und voller Wahnsinnseindrücke zurück von unserem Dschungelabenteuer. Vorgestern startete unser TreeTopExplorer Minibus um 8.30 Uhr von Pakse aus mit einer bunten 15-köpfigen Vielvölkermischung (Norwegen, Schweden, Frankreich, USA, Kanada, Schweiz, Deutschland ) und 5 Guides
und brachte uns in einer gut zweistündigen Fahrt zum 1500 m hohen Bolaven-Plateau – das Kaffeeanbaugebiet für den schmackhaft Dao-Kaffee.
Meine zuversichtliche Annahme, dass dorthin wohl Straßen (also so ebene Fahrbahnen mit zwei Spuren) führen, wurde leider Lügen gestraft. Breit wie eine Autobahn war der Feldweg, aber genauso holprig und mit Schlaglöchern übersät, so dass der Bus mehrfach in bedrohlicher Schieflage hing – genau wie mein Magen. Offroad ist hier kein Sport, sondern gelebte Wirklichkeit.
Kaffeeplantagen, wohin man schaut, allerdings für den unversierten Betrachter zwischen all den anderen staubigen Gewächsen nicht immer als Anpflanzung zu identifizieren. Und ich frage mich erneut, wie die zum Trocknen aufgehängte Wäsche dabei staubfreie Zone bleiben soll.
Ausgestattet mit Klettergarnitur, Helm und – ganz wichtig – handgeschnitzter Bremse machen wir uns auf den Weg über einfache Dschungel- und Bergpfade, die die spektakuläre Umgebung noch nicht erahnen lassen. Das ändert sich schlagartig, als wir mit der ersten Zipline aus dem Dickicht in eine atemberaubende Schlucht nebst Wasserfall rauschen.
Am liebsten würde man hier in Zeitlupe vorbeigleiten, um den Ausblick länger zu genießen. Aber eine Zipline reiht sich an die andere und wie die Affen schwingen wir uns von einer Talseite auf die andere, rauschen durch Bambusdickicht und wildes Grün hinüber zur nächsten Plattform an einem der mächtigen Dschungelriesen. Gut, wer da eine GoPro installiert hat. Fotografieren während der rasanten Fahrt ist einfach nicht machbar und ich versuche, die visuellen Aussichten und Eindrücke auf meine celebrale Festplatte zu bannen.
Nach 6 Stunden erreichen wir müde und hungrig das wunderbar gelegene Camp mit Blick auf den großen Tad Fane Wasserfall.
… und, was für eine Wasserratte wie mich noch phantastischer ist, mit eigenem Naturschwimmbecken, Whirlpool und Massagedusche. Ein Traum im Wildwasserpool liegend den Sonnenuntergang zu genießen!
Das Abendessen ist vorzüglich wie die gesamte Verpflegung während den zwei Tagen. Wir sind alle geschafft und froh, gegen 22 Uhr in unsere Baumschlafhäuschen einzuziehen. Auch hier kommt man nur mit Zipline hin, aber zum Glück gibt’s da auch ein Klo und fließend Wasser. Mein Papa hätte seine wahre Freude an diesem Abenteuer gehabt. Hab sehr an ihn denken müssen.
Nachdem alle Moskitonetzlöcher mittels meiner Wäscheklammern (wie sagte einer: die Deutschen haben immer alles dabei) gestopft waren, konnten wir selig den nächtlichen Dschungelgeräuschen lauschend einschlummern.
Bis zum allgemeinen Aufstehen habe ich mit meinem Fernglas die Umgebung erkundet. Auffällig viel Viehzeug ist mir hier noch nicht untergekommen, noch nicht einmal Spinnen. Einen besonderen Vogel habe ich erspäht, Schmetterlinge, große Käfer und im Camp präsentierte sich uns eine riesige Stabheuschrecke.
Gut, dass man nicht vorher weiß, was einen so alles erwartet an einem Tag. Bis zum Mittag hängen wir fast ausschließlich zwischen Himmel und Erde. Ewig lange Ziplines bis zu 450 m wechseln sich ab mit Hängebrücken in allerlei Varianten. Immer wieder neue Aussichten. Die Guides machen sich einen Spaß daraus, uns mit der Ansage ‚brake‘ oder ’no brake‘ zu foppen. Bremst man nämlich, obwohl es nicht nötig wäre, muss man sich wie ein Affe am Seil zur Plattform hangeln oder einer der Guides nimmt einen in Schlepp.
Zum Mittagessen geht es zum Camp zurück. Noch einen Sprung ins erfrischende Nass. Die Erfrischung hält allerdings nicht lange, denn die nachmittägliche Rückkehr auf das Plateau ist schweißtreibend und auf eigene Weise „breathtaking“. Stundenlang steigen wir in der Hitze steilst bergauf. Für mich die größte Herausforderung ist allerdings ein Klettersteig. Ich hasse diese Eisenwege, allein der Geruch an den Händen ist widerlich. Ich bin froh um meine Klettererfahrung und um meine mitgebrachten Handschuhe (um die mich auch alle mit ihren verschwitzt-klitschigen Hände beneiden).
Aber alle Mühe wird belohnt. Wir stehen am „top of the waterfall“ und schauen hinab bis zu unserem Camp.
Der steile Aufstieg und Rückweg zum Dorf scheint unendlich zu sein und die zweistündige holprige Rückfahrt gibt uns den Rest. Jetzt nur noch etwas essen, duschen und ab ins Bett.
Hier gibt es auch ein paar Zipline-Videos zu sehen:
https://m.facebook.com/andrea.kretzschmar





















Also jetzt bin ich so richtig neidig. Sau coole Tour. Das hätte mir auch gefallen. Bestimmt total lustig und Hammer Gefühl durch die lüfte zu fliegen. Was es nicht für geniale Stellen auf der Welt gibt!
Weiterhin viel Spaß. Liebe grüße