WAS HAT EIFFEL MIT LIMA ZU TUN

Es ist jedes Mal das gleiche überwältigende Glücksgefühl beim Ankommen in der Fremde. Alles ist neu und aufregend anders, die Menschen, die Häuser, die Geräusche, die Gerüche, die Luft… und doch fühle ich mich glückselig und zuhause.

Peru hat mich gleich gefangen, trotz wolkenverhangenem Himmel und Abenddämmerung. Die sanften, grünen Hügel beim Landeanflug, der süße Taxifahrer Omar, der gleich meine miserablen Spanisch-Kenntnisse über sich ergehen lassen muss, der trafico loco mit viel Gehupe und Dauerstau, das reizende 1900 Backpackers Hostel… Ich freue mich, mich in den nächsten 4 Wochen auf dieses Land einzulassen.
Doch von vorne:
Um 7.35 Uhr startet super pünktlich mein Flug mit Iberia nach Madrid. Wie angenommen sind die Sitze auf der Iberia Kurzstrecke eng die wie Perlen auf der Kette aufgefädelt und es gibt praktisch keinen Bord-Service. Wobei ich ehrlich gestanden von der griesgrämig drein schauenden, schauerlich geschminkten Stewardess auch gar nicht bedient werden will und mich stattdessen lieber an der traumhaften Aussicht auf die Alpen erfreue.
Durch die Fahrt zum Satelliten-Terminal gestaltet sich die Transit-Zeit in Madrid sehr kurzweilig und schon geht’s in denn nächsten Iberia-Flieger nach Lima. Mit Cindy Veloso, einer zierlichen jungen Französin, habe ich eine sympathische Sitznachbarin erwischt. Und was soll ich sagen … wer nicht viel erwartet, wird überrascht. Ich genieße mit Iberia einen der besten Langgestreckenflüge überhaupt. Angefangen beim  Platzangebot, über das Essen bis hin zum Entertainment, alles bestens und angenehm entspannt.
Nach 9900 km und 11,5 Stunden Flugzeit von Madrid aus erreichen wir in der Abenddämmerung meines Abflugtages wohlbehalten südamerikanischen Boden. Peru hängt unserer Zeit 7 Stunden hinterher.
Mein Backpack rollt gefühlt als letztes Gepäckstück vom Band, noch schnell die ersten (unspektakulären) Pesos ziehen und dann auf ins Abenteuer.
Draußen hält schon freudestrahlend mein Taxifahrer Omar mit einem absolut korrekt geschriebenen Namensschild nach mit Ausschau. Hola, bienvenido a Peru! Habla usted espagnol? Uiuiui, nach 23 Stunden auf dem Beinen muss ich schon tief in den Gehirnwindungen suchen, um un pocito meiner rudimentären Spanisch- Kenntnisse hervorzuholen. Schon hier bin ich froh um die paar unkonkugierten Verben und einzelnen Substantive, mit denen ich Omars Ohren traktiere, sonst wäre die einstündige Fahrt ins 1900 Backpackers Hostel wohl sehr schweigsam verlaufen.
Omar meint, dass es sehr wenig Verkehr gibt am Samstagabend. Aha, wenn diese mit hupenden Autos und Bussen voll gepropften Straßen nun verkehrsarm sind, mag ich mir hat nicht vorstellen, wie es werktags in Lima zugeht. Da werden wohl aus 30 Minuten Anfahrt vom Flughafen ad schnell mal zwei Stunden. So hängen wir mittendrin im trafico loco Limas… Blech rundum links, rechts, vorne, hinten. Wegen vorbeifahrenden Motorrad-Dieben wird rundum alles verriegelt. Schon jetzt gefallen mir die alten bunten Stadtbusse mit den aufgemalten Zielstationen besonders gut. Ist doch schöner als Digital-Anzeige, aber auch nicht ganz so flexibel.

Das 1900 Backpacker Hostel empfängt mich mit einer warmen, heimeligen Atmosphäre. Ich bin gleich hin und weg von den hohen, altehrwürdigen Räumen. Dunkles Holz, Marmorböden, große Fenster, Kronleuchter kombiniert mit modernen, jungen Elementen. Und dazwischen – neben den netten, quirligen Menschen – eine coole Katze.

Später lese ich doch tatsächlich im Lonley Planet, dass dieses wunderbare Herrenhaus im Zentrum von Lima um die Jahrhundertwende von keinem Geringeren als Gustav Eiffel entworfen wurde.

Na darauf und auf die gute Ankunft muss ich doch gleich einen doppelten Pisco Sour trinken. Mmmh… Perus Nationakgetränk ist süß und süffig.
Veröffentlicht in: PERU

4 Gedanken zu “WAS HAT EIFFEL MIT LIMA ZU TUN

  1. Jacqueline schreibt:
    Avatar von Jacqueline

    Ja dann war ja der Start in den Urlaub schon mal perfekt, Super Flug, Gepäck auch da und so eine hübsche gemütliche Herberge. Jetzt habe ich 4 Wochen lang auch wieder Urlaub 🙂 Freu mich schon riesig auf deine Erlebnisse und Abenteuer.

  2. Margit schreibt:
    Avatar von Margit

    Und was hat Gustave Eiffel mit Andrea zu tun?
    Seine Vorfahren stammen vermutlich aus Aremberg in der Eifel, was nur 120 km von Merxheim weg ist. Und da kommen Andreas Vorfahren her.
    Späte beglückende Begegnung in Lima. 😊
    Herzliche Grüße aus der Wahlheimat Ottenhofen
    😘
    Margit

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